Das gab es lange nicht: endlich einmal wieder ein literaturkritischer Schwerpunkt Lateinamerika! Die neue Ausgabe des Rezensionsforums literaturkritik.de widmet sich der aktuellen Literatur aus Brasilien und den spanischsprachigen Ländern Amerikas. Ich habe selber noch nicht alles gelesen, finde es aber erfrischend und ermutigend, dass sich die deutschsprachige Literaturkritik dieser geografischen Region erneut anzunähern versucht.
Diese Kulturvermittlung vollzieht sich überraschenderweise immer noch vor allem über eine Person: Das ist Michi Strausfeld, die seit den 80er Jahren als Lektorin beim Suhrkamp Verlag dafür gesorgt hatte, die lateinamerikanische Literatur im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen. Im Studium war sie für mich ein grosses Vorbild. Ein Interview mit ihr steht im Zentrum der Ausgabe des Rezensionsforums. Strausfeld äussert sich besorgt darüber, dass die kulturellen Kontakte zu dieser so vielfältigen aber auch schwierig zu fassenden Region verloren gehen. Von ihr stammt auch das Zitat, das diesem Beitrag den Titel gibt.
Wann haben Sie zuletzt einen lateinamerikanischen Roman gelesen? Vielleicht finden Sie in der aktuellen Ausgabe der literaturkritik.de ein paar Anregungen oder schauen immer wieder bei mir vorbei.
Ich habe gerade Maria Gainzas El nervio óptico gelesen (auf Deutsch unter dem Titel Lidschlag bei Wagenbach erschienen) und werde das Buch demnächst auf diesem Blog vorstellen.
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