Kulturnachrichten aus Argentinien

Im aktuellen Tertulia-Newletter stelle ich drei Themen der argentinischen Kultur vor.

Im ersten Thema bespreche ich Mariana Enríquez‘ Biografie der argentinischen Schriftstellerin Silvina Ocampo (1903-1933). Die Biografie lädt dazu ein, sich mit dem Werk Ocampos und ihrer spannenden Gedankenwelt intensiver auseinanderzusetzen.

Im zweiten Thema, das ich vorstelle, geht es um ein dunkles Kapitel der argentinisch-jüdischen Sozialgeschichte: Der Historiker Mir Yarfitz hat den mafiösen Menschenhandel im schnell wachsenden Buenos Aires zu Beginn des letzten Jahrhunderts aufgearbeitet. Ob die Zeitgenossin Silvina Ocampo von diesem ganzen anderen Buenos Aires wusste?

Zu guter Letzt empfehle ich Euch einen Film aus der aktuellen Gegenwart: Fever Dreams basiert auf dem Roman Distancia de rescate der Autorin Samanta Schweblin. Sie selbst hat auch am Drehbuch mitgewirkt. Empfehlenswert!

Hier geht es zum Newsletter: https://tertulia.substack.com/p/argentina?s=w

Qué ver en Tordesillas

Tordesillas war im 15. Jahrhundert in geopolitischer Sicht ein bedeutsamer Ort, der die Kulturen Lateinamerikas bis heute prägt. Gemäss diesem Blogbeitrag lohnt auch heute noch ein Besuch.

Red de Cooperación de las Rutas del emperador Carlos V

Te ofrecemos una serie de lugares que son de visita obligada en Tordesillas

Tordesillas tiene mucho que ver, pero estos cuatro lugares son de obligada visita cuando vayas a conocer esta villa que es clave en la historia de España.

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Wiederbegegnung und Neuentdeckung: ‚Unter einem ferneren Himmel‘

Förderkreis des IAI

Die Neuausgabe der Gesammelten Werke von Juan Rulfo trifft auf begeisterte Besprechungen. Zum Beispiel hier und hier. So schwärmt auch die Herausgeberin, Autorin und Literaturvermittlerin Michi Strausfeld (Mitglied im ‚Förderkreis des IAI‘): „Eine wunderbare Ausgabe ist hier zu preisen.“ Mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift Literaturkritik veröffentlichen wier hier die Besprechung in ganzer Länge:

Eine wunderbare Ausgabe ist hier zu preisen: dieGesammelten Werkevon Juan Rulfo (1917–1986), dem unbestrittenen und einhellig gelobten Giganten der neuen lateinamerikanischen Literatur. Seine beiden schmalen Werke, auf denen sein Weltruhm gründet, der ErzählbandDer Llano in Flammenund der RomanPedro Páramo, erschienen bereits Mitte der 1950er Jahre. „OhnePedro Páramohätte ich niemalsHundert Jahre Einsamkeitschreiben können“, das jedenfalls behauptete Gabriel García Márquez, der den Roman so oft gelesen hatte, dass er ihn seitenlang aus dem Gedächtnis vortragen konnte.

Rulfos Werk ist nur mit anderen Giganten des 20. Jahrhunderts zu vergleichen…

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Bücherreisen

In meiner neuesten Tertulia bin ich dank Büchern und Artikeln wieder einmal in der spanischsprachigen Welt herumgekommen.

Im Newsletter greife ich die folgenden Themen auf:

  • ein Podcast von RNE über das mexikanische Spanisch
  • ein Gespräch mit der Schriftstellerin Anika Fajardo aus Minnesota über die Suche nach ihren kolumbianischen Wurzeln
  • und ein faszinierender Essay Alain de Toledos über das Judenspanische und dessen Bedeutung für ihn persönlich, aber auch für die sefardische Community.

Auch wenn wir derzeit gewisse Reisebeschränkungen hinnehmen müssen, werden Bücher und Kultur immer imaginäre Reisen ermöglichen.

Viel Spass bei der Lektüre: https://tertulia.substack.com/p/bookish-travels

Die virtuelle Renaissance des Ladino

Mein letzter Newsletter hatte einen klaren thematischen Schwerpunkt: Ladino bzw. Juden-Spanisch, über das ich auf dem Blog bereits häufiger geschrieben habe (z.B. Ladino-Sommerfestival, Diya internacional del ladino und Ich lerne Ladino).

Zu den Themen, die ich im Newsletter aufgreife, gehören:

  • die Zusammenfassung der Video-Aufzeichnung eines Panels, in dem die Anstrengungen zur Reaktivierung des Ladino vorgestellt und diskutiert werden. Das Panel wurde vom Jewish Language Project am Hebrew Union College organisiert
  • das Webforum Ladinokomunitá, in der sich Mitglieder auf Ladino zu Themen ihrer kulturellen und sprachlichen Gemeinschaft austauschen
  • Filme, in denen die Kultur des sefardischen Judentums thematisiert wird.

Es gibt also viele Ansatzpunkte, um sich lesend und schauend mit dieser Variante der romanischen Sprachen auseinanderzusetzen. Die digitalen Tolls helfen dabei erheblich, um die Sprache lebendig zu halten.

Viel Spass bei der Lektüre: https://tertulia.substack.com/p/more-about-ladino-judeo-spanish

Premio José Donoso für Cristina Rivera Garza 

Der Literaturpreis „Premio José Donoso“ geht in diesem Jahr an die mexikanische Schriftstellerin Cristina Rivera Garza. 🥰

Förderkreis des IAI

In den ersten beiden Dezemberwochen findet traditionell die Buchmesse in Santiago de Chile statt. In ihrem Verlauf wird auch derPremioJoséDonoso, benannt nach dem berühmten chilenischen Schriftsteller (1924-1996) und einer der wichtigsten Literaturpreise Lateinamerikas,überreicht, auch wenn der/die Preisträger*injeweilsbereits im September bekanntgegeben wird. In diesem Jahr erhieltden Preisdie in Deutschland noch wenig bekannte mexikanische Autorin Cristina Rivera Garza.

Rivera Garza, geboren 1964, lebt als Literaturprofessorin in Austin, Texas. Nach einem Studium der Soziologie und Geschichte begann sie ihre literarische Karriere in den 1990er Jahren; bekannt wurde vor allem ihr zweiter Roman, „Nadiemeverállorar“ (1999). In „LacrestadeIlión“ (2002, in veränderter Fassung 2020) begehrt eine Schriftstellerin in einer stürmischen Nacht Einlass in das Haus der Protagonistin, bis sich deren Schicksale miteinander vermischen.Am bisher erfolgreichsten beiLser*innen wie der Kritik war ihrbisher vorletzterRoman, „Autobiografíadelalgodón“, der 2020 erschien. In ihmerzählt Rivera Garza die Geschichte des Baumwollanbaus im äußersten Norden Mexicos und zugleich die Geschichte eines Teils ihrer Familie…

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Kulturelles Trauma

Im aktuellen Tertulia-Newsletter beschäftige ich mich mit drei Themen, die allesamt um kulturelle Traumata kreisen.

Das ist zum einen die Vernachlässigung und Unterdrückung der regionalen Kultur des kolumbianischen Departments Chocó. Ich zeige auf, wie die Autorin und Kulturmanagerin Velia Videl diesen Missstand beheben möchte. Im zweiten Thema geht es um die Aufarbeitung eines traumatischen Ereignisses der jüngeren kolumbianischen Geschichte: Helena Urán Bidegain schreibt über die Besetzung des Justizpalastes in Bogotá im Jahr 1985, bei der ihr Vater ums Leben kam. Zu guter Letzt kommentiere ich die Wahlen vom 07. November 2021 in Nicaragua, die Erinnerungen an die Somoza-Diktatur wachrufen.

Hier geht es zum Newsletter: https://tertulia.substack.com/p/dealing-with-cultural-trauma

Was ist ein «cuento chino»?

Gestern Abend haben wir bei Nüsschen und einem Glas Wein eine DVD aus dem Regal gekramt. Wir sind der Meinung, es lohnt sich «Un cuento chino» (Ein Chinese zum Mitnehmen, Argentinien, 2011) mehr als einmal anzuschauen.

Der Film von Sebastián Borensztein handelt von der Begegnung des argentinischen Eisenwarenhändlers Roberto mit dem Chinesen Jun, der auf der Suche nach seinem Onkel nach Argentinien gekommen ist, ohne ein Wort Spanisch zu sprechen.

Trotz etwas Klamauk ist es ein stiller, melancholischer Film, der viele argentinische Vorurteile gegenüber der chinesischen Bevölkerung und China als Ganzes kritisch aufs Korn nimmt. Das fängt an mit der touristisch verklärenden Perspektive der Anfangsszene, in der die Braut in ihrem hochgeschlossenen traditionellen Kleid wie aus der Zeit gefallen erscheint. Das geht bis zum Titel des Films: Ein «cuento chino» ist im Spanischen nicht einfach nur eine chinesische Erzählung, sondern eine absurde, erfundene Geschichte. Es stellt sich jedoch heraus, dass die absurdeste und unglaublichste Geschichte von allen am Ende wahr ist (nun gut, zumindest im Film)…

Un cuento chino: significado y usos coloquiales.

Neues aus Nicaragua und Kolumbien

Im aktuellen Newsletter gehe ich auf die Situation des nicaraguanischen Schriftstellers Sergio Ramírez ein. Seinem ehemaligen Weggefährten aus der FSLN und heutigem Präsidenten Nicaraguas, Daniel Ortega, gefällt die beissende Systemkritik des Schriftstellers in seinem neuen Buch Tongolele no sabía bailar nicht. Er lässt den Schriftsteller per Haftbefehl suchen. Überhaupt versucht Ortega kritische Stimmen mundtot zu machen, indem er sie verhaften lässt. Das tut er, um seinen Gewinn bei den Präsidentschaftswahlen im November sicherzustellen.

Die beiden weiteren News kommen aus Kolumbien. Kolumbien führt im zweiten Jahr in Folge eine traurige Rangliste an: Nirgendwo sonst leben Umweltschützer und -aktivistinnen gefährlicher. Die gegenwärtige Regierung schafft es nicht, das Leben dieser Menschen wirksam zu schützen.

Auf der positiven Seite berichte ich von einem Projekt zum Schutz der Korallenriffe vor der kolumbianischen Insel San Andrés. Ziel ist es, mit Hilfe des 3D-Drucks Strukturen zu schaffen, die ein optimales Umfeld für die Ansiedlung neuer Korallen dort wieder herstellen, wo einem Riff bereits aufgrund des Klimawandels erhebliche Schäden zugefügt wurden. Das Projekt nahm seinen Anfang an der Zürcher ETH.

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Kolumbien auf der Madrider Buchmesse

Für Bücherwürmer macht die Corona-Pandemie gerade eine kleine Pause. Am Wochenende gab es lange Schlangen, um Eintritt zur traditionellen Feria del Libro im Retiro-Park zu erhalten. Wie die Philologin Irene Vallejo twitterte, kann Warten auch Ausdruck der Vorfreude sein. Fast wie Weihnachten!

Ehrengast bei der Buchmesse war dieses Jahr Kolumbien, weshalb sogar der kolumbianische Präsident Ivan Duque diesen Zeitpunkt für einen Staatsbesuch in Spanien gewählt hatte. Sein Besuch erfreute nicht alle. Insgesamt gab es anlässlich der Buchmesse nicht nur zahlreiche Überblicke in der spanischen Presse zur gegenwärtigen kolumbianischen Literatur, sondern auch politische Diskussionen um die Einflussnahme der kolumbianischen Regierung, wer das Land nun angemessen auf der Messe vertreten dürfe. Dazu habe ich in meinem aktuellen Newsletter eine kleine Zusammenfassung geschrieben. Es geht also bereits zum zweiten Mal in Folge im Tertulia-Newsletter um Kolumbien. Wie immer, könnt Ihr den Newsletter auf Substack lesen oder gleich abonnieren!