Das Buch lag sicherlich zwei Jahre auf meinem Nachttisch. Als ich endlich anfing, den Krimi zu lesen, konnte ich ihn nicht mehr weglegen. Claudia Piñeiros Roman Tuya aus dem Jahr 2005 ist eine wunderbare Ferienlektüre, ein echter page-turner. Ich kann die Lektüre nur empfehlen.
Worum geht’s? Inés findet heraus, dass ihr Mann sie betrügt und wird Zeugin, wie dieser eine Frau, seine mutmassliche Geliebte, umbringt. Wie sich Inés‘ Charakter in Reaktion auf diese Tat entwickelt, bildet die Haupthandlung in diesem spannenden Roman über Liebe, Kommunikation und Täuschung in einer argentinischen Familie der Mittelklasse.
Ich fand den Roman sehr kurzweilig und packend erzählt. Piñeiro, über die ich bereits mehrfach geschrieben habe (hier oder hier), hat es sehr gut verstanden, mich als Leserin von der ersten Seite an in den Roman zu ziehen. Ich bin an sich kein ausgewiesener Krimi-Fan. Abwechslungsreich wird der Roman auch durch seine Perspektivenwechsel und eine Nebenhandlung, die in die Zukunft weisen könnte (hach, es gibt auch nette Menschen!). Wie von Piñeiro gewohnt, macht sie das voller Ironie und Seitenhiebe, ohne je zynisch zu wirken. Es gibt auch keine übergeordnete Erzähldistanz, die explizit kommentiert und abwertet. Das gibt dem Buch eine leichte Note, die ich erfrischend fand.
Das Buch, das leicht im Reisegepäck verstaut werden kann, erscheint in Argentinien und Spanien bei Alfaguara. Für deutschsprachige Spanischlernende (ab Niveau B2) gibt es auch eine schmale Ausgabe von Klett, die die zahlreichen typischen Ausdrücke und Redewendungen aus der Rio-Plata-Region übersetzt. In deutscher Sprache ist der Roman, wie alle Bücher Piñeiros, im Unionsverlag unter dem Titel Ganz die Deine erschienen. 2015 hat Eduardo Gonzalez Amer den Roman verfilmt – leider habe ich ihn noch nicht sehen können. Hier ist der Trailer:
Viel Spaß beim Lesen und/oder Sehen und schönen Sommer! 🌻
Update 10.08.2025: Inzwischen habe ich auch die englische Version des Artikels gepostet. Abonniert auch diesen Newsletter und helft mir, meine Arbeit unter die Leute zu bringen ;).
José Ortega y Gasset’s schrieb sein Essay «La deshumanización del arte» vor 100 Jahren. Ursprünglich in der Revista de Occidente veröffentlicht, analysiert Ortega y Gasset die Entstehung der avantgardistischen Kunstbewegungen des frühen 20. Jahrhunderts. Er argumentiert, dass diese neue Kunstform sich bewusst von traditionellen Darstellungen und menschlichen Emotionen entfernt und stattdessen Abstraktion, Ironie und Intellektualität betont. Diese Dehumanisierung führt dazu, dass Kunst nicht mehr für das breite Publikum geschaffen wird, sondern zu einer spezialisierten, oft elitistischen Beschäftigung für Künstler wird.
Mein letzter Newsletter auf Substack stellt den Essay etwas genauer vor und zeigt, weshalb er bis heute als wichtiger Bestandteil der spanischen Ideengeschichte analysiert und diskutiert wird. Hier könnt Ihr in nachlesen: https://tertulia.substack.com/p/marking-the-centenary-of-ortega-y
In meinem Newsletter auf Substack habe ich zuletzt Almudena Grandes‘ Roman Los besos en el pan von 2015 vorgestellt. Das Buch feiert dieses Jahr also seinen 10. Geburtstag und gehört in meine Reihe erwähnenswerter Buchjubiläen. Hier könnt Ihr die inhaltliche Zusammenfassung und meine Bewertung nachlesen: https://tertulia.substack.com/p/almudena-grandes-los-besos-en-el
Ich freue mich über eine finanzielle Unterstützung meiner Arbeit – ganz gleich, ob einmalig oder über ein Abonnement. Lesen und Schreiben sind gute Voraussetzungen für einen freien Kopf! Dankeschön.
„Ach, meine Liebe… das Leben ist Delirium. Ach, meine Liebe… diese Insel ist Selbstmord. Ach, meine Liebe…“1, so besingt Jorgito Kamankola seine Heimat Kuba. Für diesen Refrain hat sich der Musiker von Mario Conde inspirieren lassen, dem Protagonisten der Havanna-Romane Leonardo Paduras. Ich habe den letzten Mario-Condo-Roman, Personas decentes, in der deutschen Übersetzung von Peter Kultzen gelesen. Die Übersetzung trägt den Titel Anständige Leute und ist 2024 im Unionsverlag Zürich erschienen.
Mehrere Handlungsstränge
Padura wiederum lässt sich auch von Kamankola inspirieren und übernimmt den Refrain als Epigraph für seinen Roman. Welchen Herausforderungen muss sich seine Hauptfigur Mario Conde, der zwar schon seit langem nicht mehr Polizist ist, aber immer wieder seine alten Kollegen unterstützt, dieses Mal stellen? Worin genau besteht das Delirium, dass im Epigraph angesprochen wird? Wie immer entwirft Padura seine Handlung nicht linear, sondern verschränkt sie mit historischen Überlegungen und weiteren Geschichten.
Die erste Handlungsebene spielt im Havanna des Jahres 2016. Das ist das letzte Mal, in dem in Kuba wieder einmal die Hoffnung auf politische Erneuerung aufkam: Obama kommt zu Besuch. Die Rolling Stones geben ein Konzert. In diesem Kontext macht sich Mario Conde auf die Suche nach dem Mörder, der Reynaldo Quevedo, ein ehemaliges Mitglied des kubanischen Repressionsapparats, auf brutale Weise umgebracht hat.
Dieser bereicherte sich in den Jahren des sogenannten «Quinquenio gris» zu Beginn der Siebziger Jahre in der Form, dass er die Werke von Künstlern und Künsterinnen, die unter seiner Zensur und seinen Repressalien litten, an sich nahm und diese später für viel Geld weiterverkaufte. Dabei profitierte Quevedo von den Mittlerdiensten seines Schwiegersohns. Das «Quinquenio gris», die grauen Jahre, waren allgemein geprägt von kultureller Zensur. Künstler und Intellektuelle, vor allem solche der LGBT-Gemeinschaft, wurden schikaniert. Conde und die Polizei vermuten deshalb, dass es sich bei dem Mord um einen Racheakt handeln könnte. Diese zweite Ebene stellt im engeren Sinne keine eigene Handlungsebene dar, sondern wird über Erzählungen, Reflexionen und historische Hypothesenbildung eingeblendet.
Bei der dritten Handlungsebene springt Padura zurück in die Gründungsjahre Kubas, indem er seinen Helden Mario Conde eine Erzählung schreiben lässt. Der Ex-Polizist, Buchhändler und Türsteher im «Dulce vida» träumt nämlich davon, Schriftsteller zu werden. In seiner Geschichte geht es um den Aufstieg und die Ermordung des reichen Zuhälters Alberto Yarini, die aus der Perspektive des Polizisten Arturo Saborit erzählt wird. Diese zweite Erzählung aus dem Rotlichtmilieu Havannas der Jahre 1910/11 wechselt sich mit der Haupterzählung von 2016 ab.
Wir erhalten also gleich zwei Kriminalfälle in einem Buch und dazu ganz viel Geschichte geliefert, Napoleon Bonaparte inklusive.
Interpretation
In allen Handlungssträngen geht es um die Konstanten des Lebens auf Kuba. Unabhängig vom politischen System stehen Menschen in jeder historischen Epoche vor der Herausforderung, sich moralisch zu behaupten, also anständig zu bleiben. Ich möchte gerne einige zentrale Aspekte des Romans aufgreifen:
Der Roman nutzt das Genre des Kriminalromans, um eine tiefgreifende Kritik am kubanischen Machtsystem zu üben. Das kennen wir von Padura, ist aber sehr viel direkter und unverblümter als in früheren Büchern. Durch die Ermittlungen Mario Condes werden die Schattenseiten des Lebens auf Kuba beleuchtet – von Korruption über Machtmissbrauch bis hin zum moralischen Verfall. Der neue Mensch des Sozialismus ist wie der alte. Der Titel kann nur ironisch verstanden werden, da auch die vermeintlich „Anständigen“ zu Kriminellen werden können – aber ich möchte nicht zu viel verraten.
Durch die verschiedenen historischen Epochen, die im Roman eine Rolle spielen, gelingt es Padura auch, die sozialen Veränderungen in Kuba aufzuzeigen: von den Gründerjahren über die Repressalien des kubanischen Regimes bis hin zum tristen Alltag der Aktualität, der immer mehr Kubaner und Kubanerinnen den Rücken kehren wollen. Der Kontrast zwischen den Idealen der Revolution und der heutigen sozialen Realität wird auf jeder Seite des Romans deutlich. Die soziale Ungleichheit ist seit der Revolution unverändert gross geblieben – auch im Vergleich zu den mafiösen Gründerjahren, als sich Macht durch Gewalt definierte.
Zentral im Roman sind moralische Ambiguität und persönliche Integrität. Wie kann man in einem korrupten System – einem ungezügelten, mafiösen Kapitalismus auf der einen Seite, dem repressiven Sozialismus auf der anderen Seite – als Mensch anständig bleiben? Die Grenzen zwischen Gut und Böse können verschwimmen, wobei Mario Conde – auch selbst nicht ganz fehlerfrei – doch meist einen klaren Blick auf die Verwerfungen des Systems zu bewahren scheint. Dies gelingt ihm auf den ersten Blick vor allem deshalb, da er als Aussteiger aus dem System eine beobachtende Position einnehmen kann. Gerade die zweite Erzählung, von ihm geschrieben und möglicherweise mit autofiktionalen Einsprengseln, lässt aber lange offen, ob Mario Conde seine Integrität auf Dauer wahren kann. Das sorgt für Spannung bis zum Schluss.
Wertung
Obwohl mir der Einstieg nicht leicht fiel – zahlreiche Erläuterungen fand ich weitschweifig, Sätze waren zu lang und wirkten behäbig, das Namedropping zahlreicher Figuren aus dem Mario-Conde-Universum und eine zunächst lose wirkende Nebenhandlung nervten – entwickelt sich das Buch zum Positiven. Kritisch sehe ich die explizite Darstellung von Gewalt, Sexualpraktiken und sexuellen Abhängigkeitsverhältnissen, die mir teilweise unangebracht erschienen. Vielleicht bin ich einfach zu prüde und es ist so, dass Padura die explizite Darstellung bewusst nutzt, um die Widersprüche und Grauzonen aufzuzeigen, in denen sich Moral und Sexualität oft bewegen. Auch der Eindruck, dass Frauen vor allem über Prostitution aus der Armut finden, wirkte auf mich arg klischeehaft. Als ob Frauen sich in ihre Freier verlieben würden – dieser Mythos hält sich hartnäckig in schreibenden Männerköpfen.
Insgesamt ist Anständige Leute ein politisch ambitionierter Roman, der zwar nicht immer literarisch überzeugt, aber durch seine Vielschichtigkeit und historische Tiefe einen perspektivenreichen Blick auf Kubas Gesellschaft bietet.
Ein Dank geht an den Unions-Verlag, der mir das Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung stellt. Wenn Ihr meine Arbeit unterstützen möchtet, könnt Ihr dies gerne über eine einmalige oder regelmässige Spende tun. Vielen Dank! Jede Spende sichert meine finanzielle Unabhängigkeit.
1 So übersetzt Peter Kultzen den Refrain des Lieds «La Isla del delirio» (Spanisches Original: «Ay amor… la vida es un delirio. Ay amor… esta isla es un suicidio. Ay amor…») Ich hätte «suicidio» eher metaphorisch-untertreibend mit «Himmelfahrtskommando» übersetzt, aber es gibt wohl einen konkreten Vorfall, auf den sich die Aussage bezieht.
Dieses Jahr stelle ich in meinem Newsletter auf Substack berühmte Bücher in spanischer Sprache vor, die 2025 einen runden Geburtstag feiern.
Diese Woche ist Quevedo Schelmenroman La vida del Buscón llamado Don Pablos, ejemplo de vagamundos y espejo de tacaños, kurz El Buscón genannt, an der Reihe. Das ist etwas verwegen, denn offiziell datiert die erste bekannte Ausgabe des Romans, der das Leben des jungen Pablos aus Segovia nachzeichnet, bekanntlich aus dem Jahr 1626. Sie erschien in Zaragoza. Wir müssten also noch ein Jahr warten, bis wir den Roman feiern könnten.
Nun ist es aber so, dass die Philologin María José Alonso Veloso anhand eines Briefes aus den Beständen der Real Academia de la Historia (RAH) die These aufstellt, dass der Roman bereits 1625 publiziert wurde. Ihre Argumente findet Ihr in meinem Newsletter.
Unabhängig vom Jahrestag lädt der Roman inhaltlich wie auch stilistisch jederzeit zur Lektüre ein. Das Buch gilt als einer der Höhepunkte des Schelmenromans, als ein herausragendes literarisches Zeugnis des Siglo de Oro und überzeugt durch seine ausgeprägte Sozialsatire und schwarzen Humor. Das passt auch heute noch gut…
Vor kurzem wurde die gemeinsam mit RTVE produzierte Serie Los pacientes del Doctor García auf Netflix zur Verfügung gestellt. Ich habe mir die zehn Episoden, die auf Almudena Grandes‘ gleichnamigem Roman beruhen, angeschaut und in meinem Newsletter bewertet.
Zur Vorbereitung unserer jährlichen Wanderung auf dem Camino de Santiago habe ich endlich Sergio del Molinos Essay La España vacía. Viaje a un país que nunc tue (2016) gelesen.
Meine Besprechung findet sich – wie immer – in meinem gleichnamigen Newsletter in englischer Sprache. Hier könnt Ihr die Kritik nachlesen: https://tertulia.substack.com/p/empty-spain
Auch wenn der Titel einen Reisebericht suggeriert, ist es doch eine Art komplementäre und selektive Literaturgeschichte Spaniens, die gutes Vorwissen voraussetzt.
Die deutsche Übersetzung ist übrigens im letzten Jahr unter dem Titel Leeres Spanien. Reise in ein Land, das es nie gab im Wagenbach-Verlag erschienen. Übersetzt wurde das Buch von Peter Kultzen.
Heute gibt es einmal etwas ganz anderes, ein Impro-Gedicht. Ich habe es geschrieben, als mir im App Store einmal mehr ein Sammelsurium von Meditations- und Produktivitäts-Apps angeboten wurde.
In meinem aktuellen Newsletter auf Substack empfehle ich drei Podcast-Episoden aus der spanischsprachigen Kulturwelt. Hier sind die Empfehlungen auf Deutsch:
Asunción Gómez-Pérez, neues Mitglied der RAE
Das Thema Künstliche Intelligenz nimmt zum ersten Mal Platz im Plenum der Königlichen Spanischen Akademie (Real Academia Española, RAE). Asunción Gómez-Pérez, promovierte Informatikerin, wurde als neues Mitglied der RAE gewählt. Sie übernimmt den vakanten Sitz q (silla q).
Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Semantic Web und Ontologie-Engineering. Sie ist damit die zwölfte Frau, die Einsitz im Plenum nimmt. Sie bringt ein völlig neues Profil mit, das der Institution viele neue Anstösse geben könnte. So zum Beispiel, wenn es um die Weiterentwicklung von Wörterbüchern oder automatische Übersetzungen geht. Auch die RAE durchläuft zur Zeit einen Prozess der digitalen Transformation. Das ist für eine altehrwürdige und geisteswissenschaftlich geprägte Institution sicherlich nicht immer ganz leicht.
RNE unterhielt sich mit Gómez-Pérez an der Polytechnischen Universität Madrid, wo sie als ordentliche Professorin arbeitet. Mit ihrer pragmatischen Sichtweise in Bezug auf Anglizismen und ihrem technischen Hintergrund könnte Gómez-Pérez eine erfrischende Ergänzung für das Plenum sein. Ich bin gespannt, wie sich ihr Einfluss entwickeln wird. Hier ist das Interview mit ihr
El Ponte – Kulturbrücken bauen
El Ponte ist ein ganz neuer Podcast, der Geschichten, Verbindungen und Kulturen des Ladino, der Sprache der sephardischen Juden in der Diaspora, beschäftigt. Obwohl die Sprache derzeit eine Randerscheinung ist, lebt Ladino von den Überschneidungen seiner vielen Einzelelemente, wie Spanisch, Portugiesisch, Hebräisch, Türkisch, Griechisch, Italienisch, Französisch, Arabisch und mehr fort. Als Gastgeber diskutieren Max Daniel und Ivy Jane aus Los Angeles über Themen wie Ort, Heimat, Diaspora, sprachliche und kulturelle Weitergabe und Gemeinschaft. In jeder Folge interviewen sie Gäste aus der ganzen Welt über ihre Beziehungen zum Ladino. Wenn Sie sich für Sprachen allgemein, die spanischsprachige Welt, die jüdische Kultur oder eben die vielen Überschneidungen zwischen diesen Themen interessieren, überqueren Sie diese „Brücke“, indem Sie in die Einstiegsfolge des Podcasts reinhören. Ich finde es sehr interessant, dass zwei junge Menschen den Podcast starten. Ladino ist inzwischen viel mehr als ein nostalgisches Gefühl für ältere Menschen oder eine Nische für Hispanisten oder Hispanistinnen. Soweit ich weiß, ist es auch der erste englischsprachige Podcast über Ladino, und ich hoffe, dass er das Interesse derjenigen wecken wird, die mehr über diesen Teil der spanischen Sprachgeschichte erfahren wollen. Hier ist der Link zu ihrer ersten Folge.
Ich wünsche den beiden alles Gute und eine aufmerksame Zuhörerschaft.
Luisa Etxenike, Cruzar el agua
Susana Santaolalla, die Moderatorin der klassischen Radiosendung Libros de arena, ist immer sehr enthusiastisch, wenn sie über Literatur spricht; aber es war faszinierend, ihrem lebhaften Gespräch mit der spanischen Schriftstellerin Luisa Etxenike über ihr neues Buch Cruzar el agua (Das Wasser überqueren) zu folgen.
In dem Buch geht es um das Thema Einwanderung, das aus einem anderen Blickwinkel betrachtet wird. Manuela hat Kolumbien mit ihrem Sohn verlassen, der seit einem Jahr nicht mehr spricht. Sie arbeitet nun im Haus von Irene, die durch einen Unfall erblindet ist. Irene versucht, jeden Tag allein im Meer zu schwimmen, obwohl das Risiko besteht, dass sie die Wellen nicht früh genug sieht und sie ihr Leben gefährdet. Als die beiden Frauen beginnen, miteinander zu sprechen, kommen nach und nach die Ereignisse ans Licht, die das Leben der drei verändert haben – mit unerwarteten Folgen.
Ich habe dieses Gespräch mit seiner positiven Ausstrahlung sehr genossen und freue mich darauf, das Buch zu lesen. Extenike ist eine humanistische Autorin und mir gefällt der zentrale Gedanke des Romans, dass die Entwurzelung durch Vertreibung oder Emigration auch eine Befreiung sein kann.